Ein spannender Nachmittag rund um den Obstbaumschnitt
Ein arbeitsreicher und lehrreicher Schnittnachmittag stand auf dem Programm – und die Teilnehmer hatten einiges vor sich. Mehrere Hochstamm-Obstbäume warteten darauf, fachgerecht gepflegt zu werden. Besonders bei den älteren Bäumen lag der Fokus auf der Kronenpflege: Mit gezielten Schnitten wurde die Krone ausgelichtet, um mehr Licht und Luft ins Innere des Baumes zu bringen. So wird nicht nur die Gesundheit des Baumes gefördert, sondern auch die Grundlage für eine ertragreiche Ernte gelegt.
Ein weiterer wichtiger Aspekt war der Verjüngungsschnitt. Dieser regt das Wachstum an und fördert die Bildung von Fruchtholz – eine Kunst, die Fingerspitzengefühl erfordert. Es gilt, das richtige Gleichgewicht zu finden: Schneidet man zu viel, riskiert man ein übermäßiges Wachstum und beeinträchtigt den Ertrag.
Besondere Herausforderungen: Quittenbaum und Veredelungsstelle
Unter den zu pflegenden Bäumen befand sich auch ein Quittenbaum, der besondere Aufmerksamkeit verlangte. Hier wurde den Teilnehmenden nochmals verdeutlicht, dass Quitten ihre Früchte am einjährigen Holz bilden – und zwar bevorzugt an den stehenden Trieben. Diese stehen im Gegensatz zu den Wasserschossen bei Apfelbäumen, denn sie tragen in diesem Jahr tatsächlich Früchte. Ein spannender Unterschied, der vielen Gartenfreunden oft nicht bewusst ist.
Leider gab es auch einen weniger erfreulichen Fall: Ein Obstbaum, dessen Veredelungsstelle durch zu tiefes Einpflanzen bereits im Boden verschwunden war, zeigte kaum noch Wachstum. In solchen Fällen kann nur noch das Freilegen der Veredelungsstelle und das Entfernen von unerwünschten Wurzeln oberhalb dieser Stelle helfen.
Wissen auffrischen und Motivation tanken
Trotz der körperlichen Anstrengung war der Tag ein voller Erfolg. Die Teilnehmenden konnten ihr Wissen auffrischen und wertvolle Tipps für die Pflege ihrer eigenen Obstbäume mitnehmen. Gleichzeitig haben sie dazu beigetragen, die Gartenbesitzer für eine hoffentlich reiche Ernte in diesem Jahr zu motivieren.
Nach einem langen Nachmittag war die Erschöpfung spürbar – so sehr, dass sich die meisten lieber auf den Heimweg machten, anstatt den Tag gemeinsam ausklingen zu lassen. Dennoch bleibt ein grosses Dankeschön an alle Beteiligten: Ihr Engagement und eure Begeisterung haben diesen Schnittnachmittag zu einem gelungenen Erlebnis gemacht!